Poipet – eine Grenzstadt zu Thailand mit einem etwas fragwürdigen Ruf

Poipet – eine Grenzstadt zu Thailand mit einem etwas fragwürdigen Ruf

Wer eine Reise nach Kambodscha und auch nach Thailand plant, wird wohl zwangsläufig der Stadt Poipet einen Besuch abstatten. Dort befindet sich der wichtigste Grenzposten zwischen den beiden Ländern und ist deshalb sozusagen der Schmelztiegel der beiden Kulturen. Hier treffen Pendler aus Kambodscha, die in Thailand ein besseres Gehalt verdienen können, mit Thailändern zusammen, bei denen Glücksspiel verboten ist und die über die Grenze gehen, um die kambodschanischen Casinos besuchen zu können.

Der sehr schöne Grenzübergang nach Kambodscha

Der sehr schöne Grenzübergang nach Kambodscha

Ein wilder Mix also, der für Besucher wohl auf den ersten Blick etwas unvereinbar scheinen mag. Wenn auch die Stadt an sich wenig Spannendes für Touristen zu bieten hat, ist es doch ein Ort, an dem viele Reisende zusammenkommen, eben gerade, weil auch sie die Grenzen überqueren wollen.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Besucher, wenn sie einen Grenzübertritt planen, sich unbedingt im Vorfeld ausführlich über die Visa-Regelungen informieren sollten. Weder die thailändischen noch die kambodschanischen Grenzbeamten sind hier sonderlich kooperativ und lassen im Zweifelsfall verständlicherweise niemanden durch, der nicht die richtigen Papiere vorweisen kann. Da es wenig attraktiv ist in Poipet zu stranden, ist also noch einmal doppelt vorsichtig geboten. Normalerweise sollte das Visum dann direkt an der Grenze ausgestellt werden. Auch hier zeigt sich die etwas zwielichtige Seite dieser Stadt: Touristen werden hier gerne einmal übers Ohr gehauen und davon überzeugt, sie müssten vorab teure Visa lösen. Deshalb nun noch einmal mehr der Hinweis, sich diesbezüglich vorab zu informieren, um dann an der Grenze zu wissen, was die eigenen Rechte sind. Das Geschäftsmodell der Stadt scheint es vorrangig zu sein (wenn man die vielen Reiseberichte liest), die Touristen um möglichst viel Geld zu erleichtern. Sei es mit absurd hohen Wechselgebühren beim Geld, bei diversen „Visa“-Gebühren von dubiosen Dritten (die keine Grenzbeamten sind), die danach entscheiden, wie schnell sie den Besucher abfertigen.

Sprechen Sie nur mit den Grenzbeamten, lassen Sie sich von niemandem bei Ihren Papieren helfen. Geben Sie Ihren Reisepass NICHT aus der Hand.

Die vielen negativen Reiseberichte stimmen vorrangig von Touristen die Ihren Pass einem Fremden in die Hand gedrückt haben um „Ihnen zu helfen“. Würden Sie tatsächlich am Berliner Flughafen irgend jemanden, der Sie vor der Passkontrolle in Zivil nach Ihrem Pass fragt „um Ihnen zu helfen“, Ihren Pass geben? Vermutlich nicht – machen Sie das selbe nicht im Ausland.